SMART-CITIES-TAG | 19.Juli 2018

Am 19. Juli 2018 fand in Hinterstoder zum fünften Mal der Smart City Tag im Rahmen des Landinger Sommers statt. TeilnehmerInnen mit sehr vielfältigen Arbeits- und Interessens-Schwerpunkten hatten hier wieder die Gelegenheit, neue Facetten des Themas zu diskutieren und neue Kontakte zu knüpfen.

 
Kurze Impulsvorträge beleuchteten einleitend das Thema der Smart City aus unterschiedlichen Perspektiven:
 
Das bmvit nutzte als Gastgeber die begrüßenden Worte auch dazu, einen Einblick in die Auseinandersetzung mit neuen urbanen Mobilitätsformen zu geben. Mit e-genius wurde eine offene Lehr- und Lernplattform zu den Themen Nachhaltiger Stadtentwicklung vorgestellt.
 
Anhand anschaulich aufbereiteter statistischer Daten illustrierten Michael Cerveny und Andreas Veigl die Bedeutung des Themas Dichte für eine solche nachhaltige Entwicklung. In einem Bundesländervergleich fokussierten sie sich auf Messdaten aus den Bereichen Verkehr, Gebäude und Wärme sowie ‚Graue Energie’ (CO2-Fußabdruck der Investitions- und Konsumgüter) und diskutierten den daraus ablesbaren Stadt-Land-Gegensatz.
 
 
Wie der Smart City Tag das Institut für Städtebau der TU Graz zu innovativen Projekten inspirierte, erklärte Ernst Rainer (TU Graz). Er gab Einblick, wie im Rahmen des Mobility Labs smarte Angebote in klein- und mittelgroßen Städten erforscht werden. Mit seinem Input zum Thema ‚Google Urbanism’ eröffnete er eine den Tag prägende Diskussion - darüber wie der Städtebau der Zukunft von jenen geprägt werden wird, die 'im Besitz' von Daten über die Städte und ihre BürgeInnen sind.
 
Katharina Gugerell (FH Salzburg) stellte ihre Erfahrungen mit ‚Living Labs’ vor – insbesondere mit dem Living Lab Groningen. In ihrem Vortrag beleuchtete sie das Spannungsverhältnis zwischen Wissensgenerierung und realweltlicher Wirkung. Sie thematisierte dabei ebenso spielerische Ansätze bei der Partizipation wie die Frage, was „Scheitern“ im Kontext eines Experiments eigentlich bedeutet.
 
 
Stefan Netsch (FH Salzburg) formulierte für zukünftige Stadtentwicklungen drei Kernfragen: Wie werden wir die Stadt(-Fläche) neu organisieren? Wie muss sich das Modell des Wohnens neu ausrichten? Wie plane ich eine autofreie Stadt? Themen wie Wohnen, Mobilität, Arbeiten, Freiräume oder Gesellschaft sollen aus seiner Sicht in der SC-Diskussion in Österreich neben dem dominierenden Thema Energie einen stärkeren Stellenwert bekommen.
 
Mit ‚Avenue 21’ stellte abschließend Emilia Bruck (TU Wien/future.lab) ihr Forschungsprojekt zu alternativen Zukünften mit automatisierter und vernetzter Mobilität vor. Darin veranschaulichte sie nicht nur die technologischen Herausforderungen, die mit der Entwicklung neuer Mobilitätsformen einhergehen, sondern thematisierte auch die möglichen Entwicklungen für den (sub-)urbanen Raum im Allgemeinen anhand „narrativer Szenarien“.
 
 
Den Abschluss des Vormittags bildete eine Fishbowl-Diskussion. Dort wurden Themen aus den vorangegangenen Inputs diskutiert und VertreterInnen einer kommenden Generation von StadtentwicklerInnen brachten ihre Blickwinkel ein: Tanja Seibert (‚Freiwilliges Ökologisches Jahr’ bei der Jugend-Umwelt-Plattform JUMP), Sabine Gindl (Studienassistentin an der TU Graz, Institut für Städtebau) und Markus Karnutsch (Masterstudent an der FH Salzburg / „Smart Buildings in Smart Cities“).
 
Vor und nach dem Mittagessen im Jaidhaus sowie während der darauffolgenden Wanderung poppte der von der Plattform JUMP organisierte „Youth Energy Pop Up Slam“ auf. Junge ‚Slammerinnen’ und ‚Slammer’ regten an außergewöhnlichen Orten mit außergewöhnlich vorgetragenen Texten zum Nachdenken über aktuelle umweltpolitische und gesellschaftliche Entwicklungen an.
 

Anregende Gespräche und eine Abkühlung brachte die Wanderung zum Stromboding-Wasserfall und der anschließende Besuch der Kneipp-Anlage.

 
Ein Open Space gab den TeilnehmerInnen den Raum, den Nachmittag ihren jeweiligen Interessensschwerpunkten entsprechend zu gestalten.
Hier gab es die Möglichkeit, den „Baukasten des Beteiligungshandwerks“ der nonconform-Akademie näher kennenzulernen.
Den zweiten Schwerpunkt bildete die Diskussion zu den Themen Google Urbanism und Stadtpolitik-Beratung. Hier wurde die Frage aufgeworfen, wie ein „digitales Gemeinwohl“ aussehen könnte. Hier wurde vor allem aber auch diskutiert, wie eine Zukunft aussieht, in der große Konzerne Kommunalpolitikern Städtebaukonzepte anbieten, die auf ihrem "Besitz" von Daten basieren.
 

Die TeilnehmerInnen sammelten abschließend Ideen, wie ein Smart City Tag 2019 aussehen könnte und setzten ihre Gespräche beim bunten regionalen Schmankerlbuffet fort.

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